Prinz William und Herzogin Kate beim «Festival of Garifuna Culture». (Urheber/Quelle/Verbreiter: Chris Jackson/PA Wire/dpa)

Bei ihrer Reise durch frühere britische Kolonien in Mittelamerika müssen sich Queen-Enkel Prinz William (39) und seine Ehefrau Herzogin Kate (40) auf weitere Proteste gegen die Monarchie einstellen.

In Jamaika fordert ein Bündnis aus Politik, Wirtschaft, Unterhaltung und Medizin vom Königshaus Schadenersatz für Sklaverei sowie eine Entschuldigung und kündigte eine Demonstration an diesem Dienstag an, wenn das Paar auf die Karibikinsel reist.

William und Kate sind im Auftrag von Queen Elizabeth II. (95) unterwegs, die in diesem Jahr ihr 70. Thronjubiläum begeht.

«Wir sehen keinen Grund, den 70. Jahrestag der Besteigung Ihrer Großmutter auf den britischen Thron zu feiern, weil unter ihrer Führung und der ihrer Vorgänger die größte Menschenrechtstragödie in der Geschichte der Menschheit fortgesetzt wurde», zitierte die britische Zeitung «Independent» am Montag aus dem Protestschreiben. Jamaika spielte eine Schlüsselrolle als Umschlagplatz für den Sklavenhandel britischer Unternehmer, zahlreiche Nachfahren von Zwangsarbeitern leben heute auf der Insel. Das Land feiert 2022 den 60. Jahrestag seiner Unabhängigkeit.

Bereits auf der ersten Station in Belize hatten Proteste die royale Reise überschattet. Wegen «sensibler Angelegenheiten im Zusammenhang mit der Gemeinschaft in Indian Creek» besichtigte das Paar eine Schokoladenfabrik und nicht wie vorgesehen eine Kakaoplantage. Medienberichten zufolge hatten Bewohner des ursprünglich ausgesuchten Dorfes gegen den Besuch demonstriert, weil zwischen ihnen und der an der Farm beteiligten Naturschutzorganisation, deren Schirmherrschaft William übernommen hat, ein Landkonflikt herrscht.

Am Sonntag ließen sich William und Kate keine Spannungen anmerken. Beim Besuch der Fabrik probierten sie Kakaobohnen und scherzten mit den Mitarbeitern. Zudem tanzte das Paar bei einem Kulturfestival. Am Montag stand der Besuch antiker Maya-Ruinen auf dem Programm, bevor es nach Jamaika weitergehen sollte. Dort will das künftige Königspaar an einer Segelregatta teilnehmen und das Vermächtnis der Reggae-Legende Bob Marley feiern. Zum Abschluss geht es auf die Bahamas.

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