ZDF-Moderatorin Marietta Slomka geht es nahe, was sie derzeit aus der Ukraine hört. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Axel Heimken/dpa)

ZDF-«heute journal»-Moderatorin Marietta Slomka zählt zu ihren schwierigsten Interviewmomenten der letzten Zeit nicht Gespräche mit Spitzenpolitikern, sondern mit Menschen aus der Ukraine.

«Man verabschiedet sich und sagt: Auf Wiedersehen – und ich habe einen Kloß im Hals, weil ich nicht weiß, ob ich diesen Menschen je wieder sehen werde», sagte die Journalistin im Interview der Deutschen Presse-Agentur.

Manchmal passiere es, dass die Leitung zum Interviewten bei der Aufzeichnung abbreche. «Einmal wurde jemand von zwei Bewaffneten aus dem Auto gezogen, weil sie dachten, er sei ein Spion. Das spielte sich nachmittags bei der Aufzeichnung vor meinen Augen ab.»

Slomka (52), die zu den bekanntesten TV-Nachrichtenmoderatorinnen in Deutschland zählt, ergänzte: «Man fühlt sich hilflos, während man in seiner trockenen, warmen, sicheren Redaktion sitzt. Das ist psychologisch wohl das Schwierigste, was ich als Interviewerin erlebt habe.» Weil es einem den Krieg so nahe bringe. «Dagegen sind harte Schlagabtausche mit Profi-Politikern eigentlich ein Spaziergang.»

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