Die Ermittler Finn Kiesewetter (Sven Martinek, l) und Lars Englen (Ingo Naujoks) im neuesten Fall der ARD Vorabend-Krimiserie «Morden im Norden». (Urheber/Quelle/Verbreiter: Thorsten Jander/ARD/dpa)

Der allererste Fall der Lübecker Hauptkommissare Finn Kiesewetter und Lars Englen drehte sich um einen Marzipanfabrikanten. Der erste Tote der Krimiserie «Morden im Norden» lag am Timmendorfer Strand.

Ausgestrahlt wurde die Folge am 21. Februar 2012. Mehr als 100 Episoden liefen seitdem im Fernsehen. Nun feiert die ARD-Vorabendserie ihr Zehnjähriges. Die Jubiläumsstaffel wird vom 10. Januar an montags um 18.50 Uhr ausgestrahlt.

Inhaltlich bleibt dabei alles beim Alten, wie die Hauptdarsteller Ingo Naujoks (Englen) und Sven Martinek (Kiesewetter) der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg erzählen. Die Serie bleibe sich im Kern treu und behandele vor allem Themen, die jeden treffen können. «Cyber-Mobbing, Gewalt in der Familie, der plötzliche Tod von Nahestehenden, Jugendkriminalität – da gab es gute und authentische Fälle», so Martinek.

Serie ist ernster geworden

Als die Krimiserie im Rahmen von «Heiter bis tödlich» 2012 zum ersten Mal im Ersten gezeigt wurde, stand noch der Klamauk im Vordergrund. Seitdem ist die Serie quasi erwachsen geworden und hat ihren eigenen – deutlich ernsteren – Weg gefunden. Aktuell erreicht die Serie der ARD zufolge einen Marktanteil von mehr als zwölf Prozent.

Naujoks ergänzt, dass er immer wieder beeindruckt ist, dass es die Drehbuchautoren mit ihren Büchern schaffen, innerhalb der doch recht kurzen Zeit gesellschaftlich relevante Themen zu besprechen und abzuhandeln. «Das ist die große Qualität von «Morden im Norden»! In knapp 50 Minuten werden die Kriminalfälle solide ermittelt und gelöst.»

Beide haben noch immer Lust auf weitere Staffeln – auch, wenn gerade die letzten beiden für das Team sehr anstrengend waren. «Das war in der Corona-Zeit schon auch eine sehr belastende Arbeit», so Naujoks. Man habe ja eine gewisse Verantwortung als Hauptdarsteller auch dem Team gegenüber. Er sei nun froh, dass die Staffel so gut abgeschlossen und ohne Corona-Fälle und Dreh-Abbrüchen oder -Pausen zu Ende gebracht werden konnte. «Das war für alle ein gutes Gefühl.»

Keine große Feier

Für Naujoks und Martinek ist Hamburg in den vergangenen zehn Jahren längst eine zweite Heimat geworden. «Seit zehn Jahren sind wir jedes Jahr für mehr als ein halbes Jahr in Hamburg und damit weg von der Familie und dem sozialen Umfeld. Das ist schon ein Haufen Zeit.» So sehen sich Martinek und Naujoks deshalb öfter als sie ihre Familien sehen. «Das ist schon immer ein ganz schöner Ritt», so Martinek.

Zum Jubiläum werde es keine große Feier und auch keine besonders verrückte Episode geben. «Wir hatten mal eine Folge, die im Mittelalter spielte und eine Ufo-Folge, also völlig fern der Realität. Aber das haben unsere Zuschauer nicht angenommen. Sie wollen klare Ermittlungen in heutiger Zeit und dem tragen wir Rechnung», so Martinek.

Generell aber seien die Beiden weiter für alles offen, sagt Naujoks. «Das liegt ja auch an unserem Autoren-Team und dem Produzenten. Möglicherweise gibt es in der Zukunft einen Langfilm für das Abendprogramm der ARD. Es gibt noch viele Ideen!»

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