Die Jury-Auswahl im Prozess gegen den Rapper Sean «Diddy» Combs, der wegen Vorwürfen von Sexualstraftaten angeklagt ist, könnte am Mittwoch beendet werden. Berichten des US-Senders ABC News zufolge waren bereits am Dienstagabend (Ortszeit) 35 potenzielle Juroren in der Vorauswahl. Aus einem Pool von 45 Frauen und Männern wird eine zwölfköpfige Jury sowie Ersatzgeschworene ausgewählt. Die Eröffnungsplädoyers sind für den 12. Mai angesetzt, und der Prozess hat diese Woche in New York begonnen.
Die Kandidaten wurden unter anderem gefragt, ob sie oder ein Familienmitglied jemals sexueller oder häuslicher Gewalt ausgesetzt waren, so die Zeitung USA Today. Ein Juroren-Kandidat wurde aufgrund von Marihuana-Konsum abgewiesen. Combs war während der Befragung der potenziellen Juroren durch die Anwälte der Anklage und der Verteidigung im Gerichtssaal anwesend.
Combs befindet sich seit Mitte September in Untersuchungshaft. Ihm werden von der Staatsanwaltschaft Sexhandel, organisierte Kriminalität und andere Vergehen vorgeworfen, was ihm bei einer Verurteilung eine lebenslange Haftstrafe einbringen könnte. Neben den strafrechtlichen Anklagen gibt es zahlreiche Zivilklagen gegen den Rapper. Eine Anwaltskanzlei aus Houston, Texas, vertritt Berichten zufolge rund 120 Personen mit Vorwürfen gegen Combs.
Der Rapper hat alle Vorwürfe zurückgewiesen und plädiert auf nicht schuldig. Seine Anwälte haben argumentiert, dass Combs einen «Swinger-Lifestyle» geführt habe und möglicherweise aufgrund von Drogen nicht vollständig zurechnungsfähig gewesen sein könnte. Der Prozess in New York könnte sich über mehrere Wochen oder sogar Monate hinziehen.