Der Thriller «September 5» von Tim Fehlbaum, der das Olympia-Attentat von 1972 in München thematisiert, wurde mit der Goldenen Lola beim Deutschen Filmpreis ausgezeichnet. Dies gab die Deutsche Filmakademie in Berlin bekannt.
Der Film konnte insgesamt neun Preise gewinnen, darunter die Auszeichnung für Leonie Benesch in der Kategorie beste weibliche Nebenrolle. Auch das Drehbuch, die Regie und der Schnitt wurden gewürdigt. Fehlbaum, ein Schweizer Regisseur, war mit zehn Nominierungen ins Rennen gegangen.
«September 5» erzählt die Ereignisse des Olympia-Attentats aus der Perspektive eines US-amerikanischen Fernsehteams, das ursprünglich für die Berichterstattung über die Wettkämpfe vorgesehen war. Stattdessen werden die Journalisten zu Live-Reportern während der Geiselnahme israelischer Sportler durch ein palästinensisches Terrorkommando. Der Film wird als packendes Drama beschrieben, das die Geschehnisse detailliert und ruhig darstellt. Bei den Oscars war «September 5» in diesem Jahr für das beste Original-Drehbuch nominiert, konnte jedoch keinen Preis gewinnen.
Lola in Silber für «Die Saat des heiligen Feigenbaums»
Die Lola in Silber erhielt der Politthriller «Die Saat des heiligen Feigenbaums» von Mohammad Rasoulof, der die Proteste im Iran nach dem Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini im September 2022 thematisiert. Der Drama «In Liebe, Eure Hilde» von Andreas Dresen wurde mit der Lola in Bronze ausgezeichnet.
Preisträger der Hauptdarsteller-Kategorien
Liv Lisa Fries wurde als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Sie spielt die NS-Widerstandskämpferin Hilde Coppi (1909–1943) im Film «In Liebe, Eure Hilde». Misagh Zare erhielt den Preis für den besten Hauptdarsteller für seine Darbietung in «Die Saat des heiligen Feigenbaums».
Der Schauspieler Sam Riley, der in dieser Kategorie doppelt nominiert war (für «Cranko» und «Islands»), ging ohne Auszeichnung nach Hause. Auch Alexander Scheer verpasste trotz Doppelnominierung als bester Nebendarsteller (für «Köln 75» und «In Liebe, Eure Hilde») einen Preis. Stattdessen gewann Godehard Giese für «Sad Jokes».
Der Deutsche Filmpreis zählt zu den bedeutendsten Auszeichnungen der Filmindustrie. Zur Verleihung waren etwa 1.700 Gäste ins Theater am Potsdamer Platz in Berlin eingeladen, darunter der neue Kulturstaatsminister Wolfram Weimer.