Im Potsdamer Museum Barberini wurde ein wertvolles Monet-Gemälde mit einer zähflüssigen Masse bespritzt. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Monika Skolimowska/dpa)

Nach der Attacke gegen das Gemälde «Getreideschober» (1890) von Claude Monet im Potsdamer Museum Barberini sind die beschuldigten Klimaaktivisten wieder auf freiem Fuß. Die beiden Personen seien am Sonntag nach einer Befragung auf dem Revier aus dem Gewahrsam entlassen worden, sagte eine Sprecherin der Polizeidirektion West am Montag auf Anfrage. Gegen die beiden werde wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch ermittelt.

Ihnen werde vorgeworfen, das Gemälde am Sonntagnachmittag mit einer gelben Flüssigkeit bespritzt zu haben. Anschließend hätten sich die beiden in der Nähe des Bildes mit jeweils einer Hand festgeklebt, erklärte die Polizeisprecherin. Nähere Angaben zu den beiden Beschuldigten machte die Sprecherin nicht. Auch zur Frage, wie die Protestler losgelöst wurden, lagen ihr keine Erkenntnisse vor.

Die Klimaschutz-Protestgruppe «Letzte Generation» hatte sich zu der Tat bekannt und von einer Attacke mit Kartoffelbrei gesprochen. Die Gruppe veröffentlichte ein Video, die einen Mann und eine Frau bei der Attacke in dem Museum zeigen. An der Attacke seien nach neuesten Angaben der Museums-Sprecherin Carolin Stranz insgesamt vier Personen beteiligt gewesen. Die Aktion sei auch gefilmt worden. Die beiden Klimaaktivisten hätten bei der Attacke Umhängetaschen getragen, die der Größe entsprachen, die mit in die Ausstellung genommen werden dürften. «Der Kartoffelbrei befand sich in kleinen Behältern, die theoretisch auch unbemerkt hätten am Körper getragen werden können.» Das Museum will aber die Kontrollen der Besucher nun ausweiten.

Ende August hatten sich zwei junge Frauen in der Berliner Gemäldegalerie am Rahmen des Gemäldes «Ruhe auf der Flucht nach Ägypten» von Lucas Cranach dem Älteren (1472-1553) festgeklebt. Sie trugen dabei ein Plakat der «Letzten Generation». Zuvor hatte es ähnliche Aktionen von Klimaschutz-Aktivisten im Frankfurter Städel Museum und in der Dresdner Gemäldegalerie gegeben. Die Protestgruppe macht schon seit langem mit Blockaden von Autobahnen und Kreuzungen von sich reden.

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