John Miles 2018 beim Tourauftakt von «Night of the Proms» in Hamburg. Der Musiker starb im Alter von 72 Jahren. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Georg Wendt/dpa)

Die Musik sei nicht nur seine erste Liebe, sondern werde auch seine letzte sein, sang John Miles einst in seinem Welt-Hit «Music». Nun ist der Brite gestorben. Das bestätigte sein Management am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in London.

Er sei am Sonntag nach kurzer Krankheit in seiner Heimatstadt Newcastle im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen, teilte Manager Cliff Cooper von der Orange Electronic Music Company mit.

Seine Berühmtheit verdankte der 1949 als John Errington geborene Musiker vor allem der Rockballade «Music» («Music was my first love») aus dem Jahr 1976. In einer Mitteilung seiner Familie auf Facebook hieß es in Anlehnung an die erste Zeile des Songs: «You were our first love and will be our last.» («Du warst unsere erste Liebe und wirst unsere letzte sein.»)

Mit dem Song, der es auch in Deutschland in die Top Ten der Charts schaffte, schuf sich Miles ein musikalisches Denkmal. Und obwohl er an diesen Erfolg später nicht mehr anknüpfen konnte, blieb er der Musik bis ans Lebensende treu. Er spielte in mehreren Bands und veröffentlichte insgesamt acht Soloalben. Zu den Höhepunkten seiner Karriere gehörte die Rolle als musikalischer Leiter und Leadgitarrist in der Band von Tina Turner.

Das Vereinigte Königreich habe mit Miles «einen der talentiertesten Musiker» des Landes verloren, würdigte Cooper den Sänger, Songwriter, Gitarrist und Keyboarder.

Seit Mitte der 1980er-Jahre trat Miles auch regelmäßig bei der Tournee «Night Of The Proms» auf, auch in Deutschland. Die Tour, bei der Pop- und Rockmusiker mit einem klassischen Orchester auftreten und bei der «Music» jedes Mal zu den Höhepunkten der Show gehörte, musste in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie jedoch bereits zum zweiten Mal verschoben werden.

Miles habe «unvergessliche musikalische Momente» mit Künstlern wie Andrea Bocelli, Anastacia, Zucchero und weiteren geschaffen, hieß es in einer Mitteilung der Veranstalter der Konzertreihe, die von den als «Proms» bekannten Klassikkonzerten der BBC in der Royal Albert Hall in London inspiriert wurde, offiziell aber nichts damit zu tun hat.

John Miles sei für viele bei der «Night Of The Proms» nicht nur teilnehmender Künstler, sondern ein «guter Freund und die Seele der Tournee gewesen», so die Mitteilung weiter. Sein Hit «Music» sei zur Hymne der Konzerte geworden. Man werde ihn schmerzlich vermissen.

Miles hinterlässt seine Frau, mit er fast 50 Jahre lang verheiratet war, sowie zwei Kinder und zwei Enkelkinder. «Er wird für immer weiterleben in unseren Herzen und mit dem wunderbaren musikalischen Vermächtnis, das er hinterlassen hat», schrieben seine Angehörigen.

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