Regisseurin Sepideh Farsi betonte die Bedeutung des Protestes im Exil. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa)

Berlinale auf Bärenjagd. Mit den ersten öffentlichen Screenings hat bei den Internationalen Filmfestspielen am Freitag der Wettbewerb um die begehrten Trophäen begonnen. 19 Filme konkurrieren um den Goldenen Bären und die silbernen Varianten der Auszeichnung. Die Jurypräsidentin Kristen Stewart wird gemeinsam mit anderen Filmschaffenden entscheiden, wohin die Bären gehen.

Drei Filme haben den ersten Wettbewerbstag bestimmt: «The Survival of Kindness» von Rolf de Heer über den Überlebenskampf einer Frau in der australischen Wüste, Emily Atefs «Irgendwann werden wir uns alles erzählen» mit einer Wendegeschichte auf einem Bauernhof an der einstmals deutsch-deutschen Grenze sowie «BlackBerry» von Matt Johnson um Höhenflüge und Absturz des gleichnamigen Smartphones.

Die Regisseurin Sepideh Farsi hob die Bedeutung iranischer Filmemacher im Exil hervor. «Es obliegt uns, die Stimme zu erheben für die Revolte und die Revolution im Iran, solange wir das noch können. Und zwar mit unseren Filmen oder auch mit unseren Worten und unseren Gesten», sagte sie zu ihrem Animationsfilm «La Sirène». Die Produktion setzt sich mit dem Irak-Iran-Krieg auseinander und spielt im Jahr 1980.

Die Berlinale will auch an die Lage der Menschen im Iran erinnern. Farsi sprach eine Solidaritätsdemonstration mit dem Land auf dem roten Teppich an, die für diesen Samstag am Berlinale Palast geplant ist. Die 1965 in Teheran geborene Farsi sagte am Freitag, keiner ihrer Filme habe bisher im Iran gezeigt werden können.

Zeitgleich zur Berlinale sollen mehr Frauen aus der Filmbranche einen eigenen Eintrag in der deutschsprachigen Ausgabe von Wikipedia bekommen und damit digital sichtbarer werden. Die Beiträge sollen auch bei einer dreitägigen Schreibwerkstatt entstehen, die am Freitag in Berlin begann. «Bei Wikipedia gibt es in vielen Bereichen einen Frauenmangel, auch bei den Einträgen über Filmschaffende», sagte Mitinitiatorin Elke Koepping.

Die Berlinale zählt mit Cannes und Venedig zu den wichtigsten Filmfestivals. Die Berlinale will in den rund anderthalb Wochen insgesamt rund 280 Filme zeigen.

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