Norwegens Kronprinz Haakon und Kronprinzessin Mette-Marit nehmen in Berlin an der Zentralen Gedenkveranstaltung des 34. Jahrestags des Mauerfalls teil. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Britta Pedersen/dpa)

Die norwegische Kronprinzessin Mette-Marit hat am Tag des Mauerfalls die Bedeutung Deutschlands seit der Einheit betont. «Heute ist Deutschland ein Garant für Frieden und Freiheit in Europa», sagte die 50-Jährige in Berlin während einer Gedenkveranstaltung an der Gedenkstätte Berliner Mauer. Mit dabei waren unter anderem auch ihr Mann, Kronprinz Haakon (50), und Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU).

«Wir bewundern die Bereitschaft und Fähigkeit Deutschlands, sich der Vergangenheit zu stellen und die Versöhnung im Namen der europäischen und weltweiten Gemeinschaft zu fördern», sagte Mette-Marit. Das sei nicht selbstverständlich gewesen. «Und es war nicht immer einfach».

Mette-Marit verwies darauf, Mauern könnten nicht nur aus Stein oder Beton bestehen. «Sie können auch aus Intoleranz, Lügen und Feindseligkeit gebaut werden.» Die Menschheit habe die freie Wahl. «Wir können uns dafür entscheiden, Mauern zu errichten, und wir können uns dafür entscheiden, sie niederzureißen.»

Haakon befindet sich aktuell auf einer Deutschlandreise. Berlin ist nach München und Hamburg die letzte Station seines Staatsbesuchs.

Die Gedenkstätte an der Bernauer Straße gilt als Symbol der deutschen Teilung. Beim Mauerbau 1961 lag die Häuserfront der Straße im Osten, der Bürgersteig im Westen. Der Mauerfall am 9. November 1989 leitete das Ende der DDR ein, am 3. Oktober 1990 war Deutschland wieder vereinigt. Die Berliner Mauer bestand mehr als 28 Jahre. Zum 34. Jahrestag der Grenzöffnung zwischen Ost- und Westberlin gab es in Berlin und Brandenburg zahlreiche Gedenkveranstaltungen.

Treffen mit Steinmeier und Scholz

Haakon hatte vor seiner Ankunft in Berlin bereits München und Hamburg besucht. Der künftige König war am frühen Mittwochabend mit dem Zug aus Hamburg in der Bundeshauptstadt angekommen. Ziel von Haakons Deutschlandbesuch ist, die engen Beziehungen zwischen Norwegen und der Bundesrepublik zu stärken. Kernthemen dafür waren in München und Hamburg zunächst Wirtschaft, Energie, Schifffahrt, Verteidigung und Kultur. Haakon reist in Begleitung einer Wirtschaftsdelegation und Mitgliedern des norwegischen Kabinetts.

Das royale Paar trifft zudem im Schloss Bellevue Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und wird im Anschluss von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Kanzleramt empfangen.

Dass Mette-Marit erst am Ende der Deutschlandreise zu ihrem Mann stößt, könnte an ihrem gesundheitlichen Zustand liegen. 2018 wurde bei ihr die chronische Lungenerkrankung Lungenfibrose diagnostiziert, wegen der sie häufig kürzertreten muss. Zuletzt war sie im Spätsommer einige Wochen krankgeschrieben.

In München befasste sich Haakon bereits mit den Themen Rüstung und Literatur. Neben einem Besuch beim Rüstungsproduzenten Krauss-Maffei Wegmann widmete er sich einer deutsch-norwegischen Literaturveranstaltung. Literatur ist das Steckenpferd und eine Leidenschaft seiner Frau Mette-Marit. Zuletzt warb sie zusammen mit Haakon auf der Frankfurter Buchmesse 2019 für die Werke norwegischer Autoren. In Hamburg nahm der Kronprinz unter anderem an einer Wirtschaftskonferenz in der Industrie- und Handelskammer teil.

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