Gabriel Kelly und Kathrin Menzinger haben sich in den Kreis der Favoriten getanzt. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Rolf Vennenbernd/dpa)

Die Kellys können es einfach: Musiker Gabriel Kelly hat in der RTL-Show «Let’s Dance» einen perfekten Start hingelegt und mit seinem Tanztalent überzeugt. Der 22 Jahre alte Sohn von Musiker Angelo Kelly – bekannt durch die Familien-Band The Kelly Family («An Angel») – zeigte in der ersten Folge der neuen Staffel einen ebenso eleganten wie selbstbewusst vorgetragenen Wiener Walzer.

Die Jury belohnte das mit 18 Punkten – der höchsten Wertung des ganzen Abends. Da auch die Zuschauer genügend Stimmen abgaben, sicherte sich der Kelly-Spross das sogenannte Direktticket. Damit kann er in der nächsten Folge von «Let’s Dance» nicht ausscheiden, selbst wenn er hinfallen sollte.

Sogar der sonst so strenge Juror Joachim Llambi zeigte sich sehr angetan von Kelly. «Das war nicht künstlich. Das war sehr natürlich von der Bewegung», urteilte er. Seine Jury-Kollegin Motsi Mabuse bezeichnete ihn als den Besten des Abends. Kelly wirke, als habe er «gar keine Probleme» auf «dieser Welt», sagte sie. «Du warst total entspannt.»

14 neue Promikandidaten

In der Auftaktsendung – auch Kennenlernshow genannt – waren erstmals Tänze der 14 neuen Promi-Kandidaten zu sehen, die in diesem Jahr antreten. Herausgeworfen wurde noch niemand, aber die ersten Darbietungen in dem für die Staffel runderneuerten Studio galten als guter Gradmesser, wer in den kommenden Wochen um den Sieg kämpfen könnte.

Gabriel Kelly, der sich der Rap-Musik verschrieben hat, zeigte sich dabei nicht nur auf dem Parkett leichtfüßig, sondern auch im Verbalen ziemlich schlagfertig. Als «Bergdoktor»-Schauspieler Mark Keller (58), der ebenfalls einen Wiener Walzer getanzt hatte, neben ihm aufgrund der Anstrengung ächzte, stand der 22-Jährige entspannt daneben und kommentierte die Situation mit: «Ich bin ja noch jung und knackig, ne?» Sein Äußeres nannte er selbst lächelnd «die Kelly-Fresse». «Kennst du einen, kennst du alle.»

Der Name Kelly hatte vor dem Start der Staffel nicht unbedingt die Diskussionen unter Fans des Formats bestimmt. Häufiger war darüber gefachsimpelt worden, ob Choreograf Detlef Soost (53), der in der Castingshow «Popstars» einst selbst Kandidaten zum Tanzen scheuchte, einen beruflich bedingten Start-Vorteil haben könnte. Soost selbst hatte das verneint – er sei Hip-Hop-Tänzer, das sei etwas ganz anderes («Das ist so als wenn man sagen würde: Sido ist ja ein super Rapper, also muss er auch in der Oper eine Arie singen können», Zitat bei RTL).

Choreograf Detlef Soost nur auf dem dritten Platz

Als Soost erfuhr, dass sein erster Tanz ein Tango sein werde, wirkte er zunächst tatsächlich erschüttert. «Ick dachte, Tango macht man erst später!», berlinerte er verdattert. So ganz miserabel lief es dann aber doch nicht, auch wenn Jubel-Bewertungen wie bei Gabriel Kelly ausblieben. Die Jury sortierte Soost auf dem dritten Platz ein. Auf dem zweiten rangierte Musikerin Lulu (31), Schwester von Sängerin Sarah Connor (43).

Härter traf es unter anderem Influencer Stefano Zarrella (33), den Llambi nach dessen Quickstep daran erinnerte, dass sein Bruder – Sänger und Moderator Giovanni Zarrella – 2017 ja ebenfalls bei «Let’s Dance» gewesen sei. «Der war damals fünf Jahre älter als du heute. Da hat der aber zehnmal mehr Alarm gemacht», hielt ihm Llambi vor. Die Bemerkung wurde mit allgemeinem Raunen im Saal aufgenommen. Moderator Daniel Hartwich fragte: «Wollen Sie jetzt einen Keil in die Familie Zarrella treiben, oder was?» 

Auch Fitness-Influencerin Sophia Thiel (28) landete in der zweiten Tabellenhälfte, zeigte aber, dass sie genügend Kraft hat, um wohl jeden männlichen Tänzer der Show für eine Hebefigur nach oben zu drücken.

Llambi über Schulz: «Der Takt ist dein Feind gewesen»

Ganz schlecht lief es für Unternehmer Tillman Schulz (34), der abgeschlagen auf dem letzten Platz landete. Llambi verglich ihn mit einem Schiffschaukelbremser auf der Kirmes. Das Urteil, das wenig Deutungsspielraum ließ: «Der Takt ist dein Feind gewesen.»

In der Auftaktshow wurde auch festgelegt, welche Promis in den kommenden Wochen mit welchen Profi-Tänzerinnen und Profi-Tänzern trainieren und im Wettbewerb antreten werden. Detlef Soost etwa bekam die bei Fans beliebte Ekaterina «Ekat» Leonova zugeteilt. Musikerin Lulu wurde Profi-Tänzer und «Let’s Dance»-Veteran Massimo Sinató an die Seite gestellt. Beide Kombinationen wirkten vielversprechend. Gabriel Kelly darf mit Malika Dzumaev über die Tanzfläche schwofen.

Es ist die mittlerweile 17. Staffel des Tanz-Formats, das nicht nur in Deutschland eine Erfolgsgeschichte hingelegt hat, sondern in vielen Ländern als jeweils eigene Fassung bekannt ist. Zum Teil gibt es sogar personelle Überschneidungen. Jurorin Motsi Mabuse etwa sitzt auch in der Jury des englischen Mutterformats «Strictly Come Dancing».

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