Kronprinzessin Mette-Marit auf der Frankfurter Buchmesse. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Silas Stein/dpa)

Haakon hat vorgelegt, jetzt ist Mette-Marit an der Reihe: Knapp einen Monat nach dem Kronprinzen wird auch die Kronprinzessin von Norwegen 50 Jahre alt. An diesem Samstag (19.8.) ist es ein halbes Jahrhundert her, dass die scheinbar immerzu strahlende Skandinavierin das Licht der Welt erblickt hat.

Gefeiert werden Geburtstage in der norwegischen Königsfamilie traditionell ohne größeres Tamtam. Mette-Marit dürfte ihren Ehrentag daher im Privaten im Kreis ihrer Familie begehen. Eine große Party gibt es diesmal aber schon, nur etwas später: Am 25. August lädt das Kronprinzenpaar zur großen «Hinterhofparty» am Osloer Schloss ein. Dabei sollen die 50. Geburtstage, aber auch das Heimatland an sich gefeiert werden. Eingeladen werden Menschen aus ganz Norwegen.

Der 25. August ist ein besonderes Datum für Mette-Marit und Haakon: An dem Tag haben die beiden vor 22 Jahren geheiratet. Kennengelernt hatten sie sich 1999 bei einem Musikfestival im südnorwegischen Kristiansand. Ende 2000 folgte die Verlobung, im Sommer 2001 die Hochzeit, bei der Mette-Marit grazil und mit der Hand in Haakons Armbeuge zum Altar schritt. Norwegen sah damals bereits die künftige Königin – diesen Titel wird Mette-Marit tragen, wenn ihr Mann nach seinem Vater König Harald V. (86) eines Tages den Thron besteigen wird.

Mutter von drei Kindern

Von einem royalen Dasein war Mette-Marit Tjessem Høiby in der ersten Hälfte ihres Lebens weit entfernt. Sie wurde am 19. August 1973 in Kristiansand geboren – jener Stadt, in der sie später Haakon kennenlernen sollte. Die Tochter eines Journalisten und einer Bankkauffrau ging während ihrer Schulzeit für ein Jahr als Austauschschülerin nach Australien, machte dann Abitur und studierte unter anderem in Oslo und in London.

Anfang 1997 kam ihr erster Sohn Marius Borg Høiby zur Welt. Ihn brachte Mette-Marit später mit in die Ehe mit Haakon ein, der Marius zwar nie adoptierte, ihn aber umgehend ins Herz schloss – wie sehr, zeigte erst jüngst ein Foto von einem Familienurlaub, auf dem der Kronprinz seinem Stiefsohn kumpelhaft den Arm um die Schulter legt. Haakon und Mette-Marit betrachteten ihn von Anfang an als Teil ihrer gemeinsamen Familie – ohne ihm royale Pflichten aufzubürden.

2004 und 2005 folgten die beiden gemeinsamen Kinder Prinzessin Ingrid Alexandra (19) und Prinz Sverre Magnus (17). Mit ihnen zeigen sich Haakon und Mette-Marit als moderne, bodenständige und noch dazu sehr aktive Familie. Per Instagram lassen sie die Öffentlichkeit an ihrem sportlichen, aber auch kulturell interessierten Leben teilhaben.

Kampf gegen Aids und Sorge um eigene Gesundheit

Mette-Marits größtes Hobby ist dabei zweifelsohne die Literatur. Sie liest überaus gern und ist 2017 zur Botschafterin der norwegischen Literatur im Ausland ernannt worden. Außerdem liegen ihr vor allem Kinder, das Klima und die Umwelt sowie die psychische Gesundheit und der Kampf gegen Aids am Herzen. In ihrer Freizeit ist sie mit ihrer Familie viel im Freien unterwegs – im Winter auf Skiern, in anderen Jahreszeiten beim Wandern und gerne auch auf dem Wasser.

Sieht man Mette-Marit strahlen, könnte man meinen, ihre Welt sei stets leicht und unbeschwert – doch auch eine Kronprinzessin wird von Schicksalsschlägen nicht verschont. Bei den Terroranschlägen im Osloer Regierungsviertel und auf der Insel Utøya am 22. Juli 2011 wurde neben 76 weiteren Menschen auch ihr älterer Stiefbruder Trond Berntsen getötet.

2018 erhielt sie die Diagnose, eine chronische Lungenerkrankung zu haben, eine Lungenfibrose. Dabei wird die Lunge durch eine Entzündung des Bindegewebes angegriffen, Betroffene leiden häufig unter Kurzatmigkeit, Husten und Atemnot. Mette-Marit brachte ihren Landsleuten die Nachricht auf ihre eigene Weise bei: Voller Stärke sprach sie im Fernsehen öffentlich über ihre schwächelnde Gesundheit. Sie sei froh, nach langen Beschwerden endlich zu wissen, was in den vergangenen Jahren mit ihrem Körper losgewesen sei, sagte sie.

Neuer Lebensabschnitt mit 50

Seitdem kommt es ab und an vor, dass Mette-Marit kürzer tritt und Termine absagt – am Auftreten der Prinzessin änderte sich aber nichts. Davon konnte man sich in Deutschland im Oktober 2019 ein Bild machen, als Haakon und Mette-Marit per Literaturzug zur Frankfurter Buchmesse fuhren und die norwegische Literatur bewarben. Mette-Marit wirkte äußerst präsent und bestimmt – und eben alles andere als kränklich.

Ihrem 50. Geburtstag sieht die Kronprinzessin offenbar gelassen entgegen – auch wenn sie vorab durchblicken ließ, dass sich in ihrem Familienleben gerade viel verändert. «Ich glaube nicht, dass sich so viel über Nacht ändern wird, weil man bald 50 wird», sagte sie der norwegischen Nachrichtenagentur NTB. «Aber es gibt viele Dinge, die sich verändern – wir sind in einer Phase, in der die Kinder bald das Nest verlassen. Und das wird wohl eine ziemlich große Veränderung sein.» Marius ist bereits aus dem Haus, Ingrid Alexandra schloss jüngst die Schule ab und Sverre Magnus wird in gut dreieinhalb Monaten volljährig.

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