Entwurf aus der Herbst/Winter Kollektion von Christian Dior bei der digitalen Show in Paris. (Urheber/Quelle/Verbreiter: --/XinHua/Christian Dior/dpa)

Zur Haute Couture im Januar hatte Chanel noch ein paar wenige Stars in den Grand Palais eingeladen, die Prêt-à-Porter-Show ist nun hinter gänzlich verschlossenen Türen gefilmt worden.

Als Location diente der legendäre Pariser Nachtclub «Castel», wo die Models dem Anschein nach eine Show für sich selbst veranstalten. Im Film stylen und schminken sie sich selbst, bevor sie ihre Looks in den schmalen Gängen des Clubs spazieren führen.

«Ich liebe Kontraste, also wollte ich für die voluminösen Winterstücke einen kleinen Raum», schreibt Kreativdirektorin Virginie Viard in ihren Shownotizen. Auch die Kollektion steckte voller Gegensätze: wattierte Ski-Latzhosen und voluminöse Felljacken oder Stiefel wechselten sich mit glänzenden Metallic-Mänteln und glamourösen Party-Looks ab.

In den vorangegangenen Tagen der Fashion Week hatten viele Designer auffallend farbenfrohe Kollektionen gezeigt, so wie Dries Van Noten, oder das Duo Rushemy Botter und Lisi Herrebrugh von Nina Ricci. Jonathan Anderson, der Kreativdirektor von Loewe, sprach in seinem Film sogar ausdrücklich von einer «Farbtherapie» als Antwort auf die aktuelle Krise.

Maria Grazia Chiuri von Dior nutzte ihre Kollektion dagegen wie so oft für eine feministische Botschaft. Im berühmten Spiegelsaal des Schlosses Versailles, wo die Show gefilmt wurde, hatte sie alle Spiegel verdecken lassen, so dass sich die Models und Tänzerinnen nicht mehr darin sehen konnten. «In Märchenfilmen haben Frauen einen starken Bezug zu Spiegeln, die aus Anziehung und Ablehnung besteht. Vor dem Spiegel sieht man oft den Blick der anderen», erklärte Chiuri der französischen Presseagentur AFP. «Wenn wir uns eine eigene Identität aufbauen möchten, dürfen wir uns nicht im Spiegel anschauen.»

Die digitale Fashion Week geht an diesem Mittwochnachmittag mit der Show von Louis Vuitton zu Ende.

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