Er ist Kult: Lars Eidinger ist an der Schaubühne als Hamlet und auch mal als DJ unterwegs. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jörg Carstensen/dpa)

Die Berliner Schaubühne hat zur Unterstützung freier Theaterkünstler mehrere Gegenstände versteigert – darunter Requisiten, Kostüme und eine CD-Sammlung von Schauspieler Lars Eidinger. Die Auktion brachte mehr als 43 000 Euro ein, wie eine Theatersprecherin am Dienstagabend bekanntgab. Mit den CDs habe Eidinger bei seiner Partyreihe «Autistic Disco» aufgelegt.

Eidingers Theaterauftritte gelten als legendär. Seit mehr als einem Jahrzehnt spielt er den «Hamlet» an der Schaubühne – bis heute sind die Vorstellungen meist innerhalb von Minuten ausverkauft. Wegen der Pandemie sind die Berliner Theater nun – wie in anderen Städten – seit rund einem halben Jahr geschlossen.

Die Schaubühne sammelt daher Spenden für freie Theaterschaffende. Die Pandemie habe insbesondere für Künstlerinnen und Künstler, die nicht in einem festen Anstellungsverhältnis stünden, erhebliche wirtschaftliche Folgen, hatte die Schaubühne erklärt.

Auch in vielen ihrer Theaterproduktionen seien neben den Festangestellten zahlreiche freie Künstlerinnen und Künstler eingebunden. Zwar hätten sie ihnen Ausfallhonorare gezahlt. «Aber nach einem Jahr Pandemie werden die existenziellen Nöte immer größer», erklärte die Schaubühne zu ihrer Solidaritätsauktion.

Bei der digitalen Versteigerung, die vom Auktionshaus Grisebach unterstützt wurde, kamen 50 Gegenstände unter den Hammer. Angeboten wurden etwa Kostümteile von Schauspielstars wie Bruno Ganz («Der Himmel über Berlin»), Nina Hoss («Barbara») und Ulrich Mühe («Das Leben der Anderen»). Versteigert wurden auch Stühle aus Inszenierungen des Regisseurs Peter Stein.

Ebenso im Angebot: eine glitzernde Popeye-Maske und zwei übergroße Hamsterköpfe. Eine «Hamlet»-Krone von Eidinger wurde samt Plakat für 4200 Euro versteigert. Das Einzelstück mit dem höchsten Gebot? Waren Eidingers CDs für 5000 Euro. Bei der Spendensammlung kamen nun insgesamt bisher etwa 90 000 Euro zusammen. Davon sollen Künstler profitieren, deren Produktionen etwa abgesagt oder verschoben wurden.

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