Senta Berger am Rande der Dreharbeiten zu dem ARD-Drama "Martha und Tommy". (Urheber/Quelle/Verbreiter: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa)

Die Schauspielerin Senta Berger vermisst in der MeToo-Debatte manchmal den Bezug zur Wirklichkeit. «Die Machtverhältnisse ändern sich, das Geschlechterverhältnis ändert sich», sagte sie in einem Interview der Wochenzeitung «Die Zeit».

«Aber meiner Ansicht nach wird zu viel über die Sprache und Gendersternchen diskutiert und zu wenig über die realen Verhältnisse. Und zu viel über Schauspielerinnen und zu wenig über Putzfrauen oder Busfahrerinnen.»

Am 13. Mai feiert Senta Berger ihren 80. Geburtstag. Sie erlebte nach ihrer Schilderung selbst eine Reihe sexueller Übergriffe während ihrer Karriere. Zum Umgang damit sagte sie: «Ganz jung habe ich in Wien am Theater in der Josefstadt gespielt. Es war noch die Zeit, als
man in den Po gezwickt worden ist, kurz vorm Auftritt, von dem Schauspieler, der die Bühne verließ. Und ich hatte mir fest vorgenommen: Ich merke das gar nicht.» Sie sei es vom Ballett her gewohnt gewesen, «mich so zu benehmen, als würde mir alles leichtfallen. Das habe ich lange als eine Art von Schutz benutzt.»

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