Die Komikerinnen Tina Fey und Amy Poehler moderieren die Zeremonie von getrennten Bühnen aus (Urheber/Quelle/Verbreiter: NBC/AP/dpa)

Mit einem von beiden US-Küsten moderierten Auftakt haben am Sonntagabend (Ortszeit) in Beverly Hills und New York die Golden Globes begonnen.

Die Komikerinnen Tina Fey und Amy Poehler begrüßten Krankenschwestern und andere Vertreter aus systemrelevanten Berufen – ein deutlich kleineres Live-Publikum als sonst im großen Ballsaal. Gewöhnlich findet die Trophäenvergabe während einer Gala mit Hollywoods bekanntesten Prominenten in Beverly Hills statt, aber wegen der Corona-Auflagen werden die Nominierten in diesem Jahr virtuell von Standorten in aller Welt dazu geschaltet.

Zum Auftakt gingen die Moderatorinnen Fey und Poehler auch auf Kritik an der intransparenten Zusammensetzung der Hollywood Foreign Press Association ein – den nur rund 90 Vertretern der Auslandspresse, die über die Vergabe der Globes entscheiden. «Wir sagen «um die 90», weil einige von ihnen Gespenster sein könnten», sagte Fey. «Und es gibt ein Gerücht, dass das deutsche Jury-Mitglied nur eine Wurst ist, auf die jemand ein Gesicht gemalt hat.» In einem Bericht der «Los Angeles Times» etwa war zuletzt kritisiert worden, dass kein Schwarzer in dem Gremium vertreten sei.

Unter den Preisanwärtern ist auch die Berliner Schülerin Helena Zengel mit Chancen auf den Globe als beste Nebendarstellerin. In dem Western «Neues aus der Welt» spielt die Zwölfjährige an der Seite von Tom Hanks. Die Netflix-Produktion «Unorthodox» der deutschen Regisseurin Maria Schrader ist als beste Mini-Serie im Rennen.

Mit sechs Nominierungen zählt die Filmbiografie «Mank» zu den Favoriten. Auch der Gerichtsthriller «The Trial of the Chicago 7», das Familiendrama «The Father» und das Road-Movie «Nomadland» sind mehrfach nominiert.

Die ersten Preisträger stehen bereits fest: Der Brite Daniel Kaluuya (32) hat den Golden Globe als bester Nebendarsteller gewonnen. In dem Historiendrama «Judas and the Black Messiah» überzeigt er als Black-Panther-Aktivist Fred Hampton. Es ist sein erster Globe-Gewinn.

Als beste Hauptdarstellerin in der Sparte Komödie/Musical wurde Rosamund Pike (42) ausgezeichnet. In der bissigen Satire «I Care a Lot» spielt sie eine eiskalte Betrügerin.

Das Familiendrama «Minari» von US-Regisseur Lee Isaac Chung (42) hat den Golden Globe in der Sparte «Bester nicht-englischsprachiger Film» geholt. Der Regisseur nahm die Trophäe in einer Live-Schalte entgegen.

Chung erzählt in dem Film seine eigene Familiengeschichte und wie es war, als Kind koreanischer Einwanderer im ländlichen US-Bundesstaat Arkansas aufzuwachsen.

Der im vorigen August an Krebs gestorbene «Black Panther»-Star Chadwick Boseman ist posthum ausgezeichnet worden. Für seine letzte Rolle in dem Musikfilm «Ma Rainey’s Black Bottom» wurde er zum besten Hauptdarsteller in einem Drama gekürt. Darin spielt er einen hitzköpfigen Jazz-Trompeter in den 1920er Jahren in Chicago.

Neben 14 Film-Trophäen werden bei den Globes auch elf Preise in Fernsehkategorien vergeben. Die glänzenden Weltkugeln sind nach den Oscars Hollywoods höchste Auszeichnungen und werden vom Verband der Auslandspresse (HFPA) in 25 Film- und Fernsehkategorien verliehen.

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