Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hält seine Eröffnungsrede in der Basilika von Kloster Eberbach. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Andreas Arnold/dpa)

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat in Corona-Zeiten verzweifelte Musikstudenten zum Durchhalten ermuntert.

Die Pandemie habe ihnen vielfach Proben, vor allem aber Konzerte unmöglich gemacht, sagte das Staatsoberhaupt laut Mitteilung anlässlich der Eröffnung des Rheingau Musik Festivals (RMF) am Samstagabend im hessischen Eltville. «Aus Gesprächen weiß ich, dass nicht wenige von ihnen mit dem Gedanken gespielt haben, aufzugeben, weil sie um ihre Existenz fürchteten, weil sie keine Zukunft mehr sahen für sich und ihren Beruf», ergänzte Steinmeier. «Ich würde gern jede und jeden einzelnen von ihnen dazu überreden, durchzuhalten, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen und ihrer Berufung zu folgen.»

Der feierliche Auftakt des RMF war zugleich als ein Benefizkonzert des Bundespräsidenten geplant. Er freue sich, dass diese Tradition nach mehr als zwei Jahren Pause wieder aufgenommen werden könne, sagte Steinmeier laut Mitteilung. Deutschland brauche einen «Neustart Kultur».

Musik und die Freude am Leben

Bei dem ausverkauften Abendkonzert mit rund 650 Zuhörern in der großen Basilika des Klosters Eberbach sprach auch Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU). «Die Pandemie und ihre Auswirkungen machen die Dinge, die wir bislang in unserem Leben als selbstverständlich erachteten zu etwas Besonderem. Dadurch, dass sie uns wieder bewusster werden, lernen wir sie wieder zu schätzen», erklärte er laut Pressemitteilung. «Das, was für viele die Freude am Leben zum Ausdruck bringt, ist die Musik. Die gute Nachricht, die vom heutigen Tag ausgeht, ist: Sie findet wieder statt.»

Auf dem Programm des hr-Sinfonieorchesters standen Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy und Jean Sibelius. Das einstige Kloster der Zisterzienser ist als Drehort des Filmes «Der Name der Rose» weithin bekannt.

Rekordzahl von Konzerten geplant

Im vergangenen Jahr war das RMF als eines der größten vornehmlich privat finanzierten Festivals Europas der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen. In diesem Sommer ist eine Rekordzahl von Konzerten mit klassischer Musik als Schwerpunkt geplant: Mit den Wiederholungen von Veranstaltungen bei verringerter Zuhörerzahl am selben Tag sollen es 209 Darbietungen sein. Auch Jazz und Popmusik sollen erklingen.

Die meisten Konzerte gehen in Hessen über die Bühne, aber auch im rheinland-pfälzischen Ingelheim sind einige geplant. Insgesamt erwartet das 1987 gegründete RMF rund 3000 Musiker aus dem In- und Ausland bei zahlreichen Spielstätten wie Kirchen und Weingütern, aber auch im Kurhaus und in der Brita-Arena in Wiesbaden. Die 34. Saison des Konzertreigens soll bis zum 5. September über die Bühne gehen.

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