Frank Thiel (Axel Prahl, l) und Prof. Karl-Friedrich Börne (Jan Josef Liefers) in einer Szene aus «Tatort: Des Teufels langer Atem». (Urheber/Quelle/Verbreiter: Thomas Kost/Molina Film/WDR/dpa)

Rechnet man die großen Fußballspiele heraus, haben 2022 die «Tatort»-Krimis aus Münster die meisten Zuschauer angelockt. Das zeigt eine Auswertung der AGF Videoforschung zusammen mit der GfK. «Klammert man die Sportereignisse aus, so dominiert der „Tatort“ die Hitlisten», sagte die Vorsitzende der Geschäftsführung der AGF Videoforschung, Kerstin Niederauer-Kopf, der Deutschen Presse-Agentur am Freitag.

«Der Reihe gelingt es immer wieder, am Sonntagabend ein großes Publikum vor dem Fernseher zu versammeln. Aber auch Nachrichten finden sich in den Hitlisten. Denn auch 2022 war mit dem Ukraine-Russland-Krieg und seinen politischen und wirtschaftlichen Folgen geprägt von einer intensiven Nachrichtenlage. Mit „Wetten, dass..?“ hat es zudem eine Show in die Top 10 geschafft.»

Der «Tatort» aus Münster ist einsame Spitze

Und hier die Platzierungen ohne Sport-Übertragungen im Einzelnen: An der Spitze steht der «Tatort»-Krimi «Des Teufels langer Atem» aus Münster mit Axel Prahl und Jan Josef Liefers: Am 16. Januar schalteten ihn 14,569 Millionen Zuschauer (41,1 Prozent Marktanteil) ein. Es folgen der Münster-«Tatort: Ein Freund, ein guter Freund» vom 13. November (13,633 Mio., 41,7 Prozent) und der Münster-«Tatort: Propheteus» vom 6. März (11,512 Mio., 34,9 Prozent).

Auf Platz vier rangiert dann die erste politische Sendung: Es ist der ARD-«Brennpunkt: Krieg gegen die Ukraine» vom 6. März (11,115 Mio., 33,4 Prozent). Auf Rang fünf dann wieder ein «Tatort», diesmal die Kölner Folge «Spur des Blutes» vom 23. Oktober (11,051 Mio., 34,8 Prozent). Es folgt der ZDF-Krimi «Nord Nord Mord – Sievers und das mörderische Türkis» vom 17. Januar (10,559 Mio., 33,2 Prozent).

Gottschalk mit über 10 Millionen Zuschauern

Die erste Show liegt auf Rang 7: Thomas Gottschalks ZDF-Spektakel «Wetten, dass..?», das im Vergleich zum Vorjahr einige Federn lassen muss, lockt 10,442 Millionen Menschen (39,6 Prozent) vor den Bildschirm. Darauf folgt die «Tagesschau» vom 18. Dezember, dem Tag des WM-Finales, die allein im Ersten 10,297 Millionen sahen (34,0 Prozent). Auf der Position neun kommt der Dortmunder «Tatort: Liebe mich!» vom 20. Februar (9,966 Mio., 28,8 Prozent). Die Top Ten komplett macht der norddeutsche «Tatort: Tyrannenmord» vom 20. März (9,729 Mio., 29,2 Prozent).

Bezieht man die Sportübertragungen ein, rangieren auf den ersten drei Plätzen Fußballspiele. Auf Platz eins liegen die Fußball-Frauen: 17,952 Millionen Menschen sahen am 31. Juli das Finale der Europameisterschaft, das England gegen Deutschland gewann, im Ersten – ein Marktanteil von 64,5 Prozent. Die Kritik an der WM in Katar zeigte hingegen Wirkung. Das WM-Spiel mit den meisten TV-Zuschauern ist da noch die ARD-Übertragung des Spiels Costa Rica-Deutschland am 1. Dezember mit 17,495 Millionen (53,1 Prozent). Auf Platz drei liegt das Match Spanien-Deutschland vom 27. November im ZDF (17,064 Mio., 48,6 Prozent).

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