Quarterback Tom Brady von den Tampa Bay Buccaneers küsst seine damalige Frau, Model Gisele Bündchen, nach dem Sieg seines Teams. (Urheber/Quelle/Verbreiter: David J. Phillip/AP/dpa/Archiv)

Gisele Bündchen und Tom Brady, Maria Furtwängler und Hubert Burda oder Cathy und Mats Hummels – sie alle waren jahrelang als Traumpaare bekannt, gemeinsam auf roten Teppichen und in Hochglanzmagazinen. 2022 war auch ein Jahr der Promi-Trennungen, der gebrochenen Herzen.

Die Liste der Stars, die nun getrennte Wege gehen, lässt sich fortsetzen: Shakira und Piqué, Anna-Carina Woitschack und Stefan Mross, Natalia und Vitali Klitschko. Dass eine Trennung schmerzt, wissen auch Nicht-Promis. Und die Nachricht verkündet man schon im Familien- und Freundeskreis nicht gern. Wie muss sich es erst anfühlen, das Ende einer Liebe mit der ganzen Welt zu teilen?

Fußballer Mats Hummels und seine Frau Cathy waren schon eine Weile kein Paar mehr – doch öffentlich darüber gesprochen haben sie sehr lange nicht. Erst im Oktober bestätigte die 34 Jahre alte Moderatorin und Influencerin offiziell, was viele längst geahnt hatten. Dazu sagte Cathy Hummels auf dpa-Anfrage: «Ich habe lange überlegt, wann und ob ich öffentlich etwas zur Trennung sagen soll. Jetzt fühlt es sich richtig an, und der Zeitpunkt ist gekommen.»

«Eine Trennung macht extrem verletzlich»

Wenn die Gerüchteküche schon brodelt, sich die betroffenen Promis aber nicht zum Beziehungsstatus äußern wollen, reagiert die Öffentlichkeit mitunter mit Unverständnis. Aber mal ehrlich: Würde man selbst gern vor aller Welt über etwas sprechen, was einen gerade noch aufwühlt? Eine Trennung mache extrem verletzlich, erklärt die Paar-Therapeutin Ilka Schütte. Deshalb sollte man nichts überstürzen und sich nicht unter Druck setzen lassen. «Sehr wichtig finde ich, dass man sich vorher sehr genau überlegt: Bin ich überhaupt schon bereit? Vielleicht kommen auch kritische Fragen, komme ich damit wirklich schon zurecht?»

Viel Zeit nahmen sich Schauspielerin Maria Furtwängler und Verleger Hubert Burda. Wie viel genau, verrieten sie nicht. Beide gingen seit geraumer Zeit getrennte Wege, hieß es in einer Erklärung der Eheleute lediglich. Nach mehr als 30 Jahren Ehe gaben die beiden im August ihre Trennung bekannt. Auch angesichts der beiden gemeinsamen Kinder seien beide weiter freundschaftlich und familiär verbunden.

Zwei Kinder und immerhin zwölf gemeinsame Jahre verbinden auch Pop-Superstar Shakira und den spanischen Fußball-Weltmeister Gerard Piqué. Auch bei ihnen fiel die Erklärung eher knapp aus. «Wir bedauern, bestätigen zu müssen, dass wir uns trennen. Zum Wohle unserer Kinder, die für uns oberste Priorität haben, bitten wir darum, unsere Privatsphäre zu respektieren. Danke für das Verständnis», hieß es im Juni. In Spanien kursierten da bereits Gerüchte über einen angeblichen Seitensprung Piqués.

Expertin: Betroffene sollten rücksichtsvoll mit sich selbst sein

Wenn eine Beziehung, eine Ehe, die Liebe endet, sind die Betroffenen in einer Krise. «Da muss man rücksichtsvoll mit sich selbst sein», sagt Expertin Schütte. Und bevor man anderen von der Trennung erzählt oder gar eine Presseerklärung herausgibt, solle man sich klar sein: «Kann ich gefestigt und klar in die Situation hineingehen? Und ganz wichtig: Ich bin niemandem Rechenschaft schuldig.»

Bevor man es den anderen sagt, empfiehlt die Expertin, sich – wenn möglich – auch mit dem Ex-Partner zu besprechen, ob beide so weit sind. Ein frisch getrenntes Paar sollte auf Schuldzuweisungen, Vorwürfe oder gar Beleidigungen verzichten. «Man kann sich selbst da vorher schulen, damit man sowas gar nicht erst zulässt», sagt die Paar-Therapeutin. Das gilt ganz besonders dann, wenn Kinder betroffen sind. «Man muss sich klar sein: Eine Eltern-Beziehung bleibt – auch, wenn die Paar-Beziehung endet.»

Promis erleben in schwieriger Phase einen Kontrollverlust

Supermodel Gisele Bündchen und Football-Star Tom Brady machten ihr Liebes-Aus erst mit der Scheidung öffentlich – offenbar schon sehr abgeklärt und mit klarem Fokus auf die beiden gemeinsamen Kinder. «Wir werden als Eltern weiter zusammenarbeiten und sicherstellen, dass sie immer die Liebe und Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen», hieß es in der Stellungnahme Ende Oktober. «Die Entscheidung, eine Ehe zu beenden, ist nie leicht.»

Wenn die ganze Welt über das Scheitern der eigenen Liebe spekuliert und tratscht, macht das den Herzschmerz oft noch komplizierter, wie Therapeutin Schütte erklärt. «Promis haben es da schwerer. Sie erleben einen Kontrollverlust über die Info und sie sind ja – wie alle – in einer sehr schwierigen Phase.»

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