Mitglieder der Writers Guild of America demonstrieren vor dem Gelände der Paramount Pictures in Los Angeles. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Ashley Landis/AP)

Im Streit zwischen den Filmproduzenten und der Gewerkschaft der Drehbuchautoren in Hollywood liegt nach Angaben von US-Medien nach vier Verhandlungstagen ein neuer Vorschlag zur Schlichtung vor. Die Studios hätten ihr «bestes und letztes Angebot» unterbreitet, berichtete der Sender CNN am Samstagabend unter Berufung auf eine mit den Verhandlungen vertraute Quelle. Die Autoren-Gewerkschaft Writers Guild (WGA) werde dieses nun prüfen, hieß es.

Am Sonntag sollten die Gespräche fortgesetzt werden, teilten beide Verhandlungsparteien auf der Plattform X, vormals Twitter, mit. In dem seit Anfang Mai laufenden Streik der US-Drehbuchautoren hatten sich Vertreter der Autoren-Gewerkschaft und der Gewerkschaft der Film- und Fernsehproduzenten (AMPTP) nach einem wochenlangen Stillstand am vergangenen Mittwoch erstmals wieder an einen Tisch gesetzt. Bislang waren die Verhandlungen jedoch ohne eine Einigung zu Ende gegangen.

Streik seit mehr als vier Monaten

Das zähe Ringen geht um einen neuen, dreijährigen Arbeitsvertrag für die Autoren, die seit Anfang Mai streiken. Mitte Juli schlossen sich zudem die rund 160.000 Schauspielerinnen und Schauspieler der Gewerkschaft SAG-AFTRA den Schreibern an. Es ist der erste Doppelstreik von Schauspielern und Drehbuchautoren in den USA seit mehr als 60 Jahren. Die Streikenden fordern unter anderem Regeln für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Weitere Forderungen drehen sich um Gehaltserhöhungen, bessere Arbeitsbedingungen und höhere Zuschüsse für die Kranken- und Altersversorgung.

Wie US-Medien berichteten, hatten an den Gesprächen seit Mittwoch unter anderem Disney-Chef Bob Iger, David Zaslav vom Medienriesen Warner Bros. Discovery, Ted Sarandos von Netflix und Donna Langley, Vorsitzende des Studios Universal Pictures, teilgenommen. Am Samstagnachmittag seien die Studiobosse nicht mehr vor Ort gewesen, berichtete CNN. Dies könne darauf hindeuten, «dass fast alle wichtigen Streitpunkte gelöst sind».

Und wenn es zu einer Einigung kommt?

Sollte es am Sonntag zu einer Einigung kommen, kann die Produktion in Hollywood nach Angaben der «Los Angeles Times» jedoch nicht sofort wieder aufgenommen werden. Zunächst müssten die etwa 11.500 Mitglieder der WGA den Vorschlag ratifizieren. Auch mit der Gewerkschaft der Schauspielerinnen und Schauspieler müsse ein neuer Vertrag ausgehandelt werden, hieß es. Die Fronten zwischen den Produzenten und der Schauspielgewerkschaft sind jedoch verhärtet. Nach geplatzten Vertragsverhandlungen und dem Streikbeginn im Juli gab es bislang keine weiteren Gespräche.

Der Ausstand legt Hollywood seit Monaten nahezu lahm. In den USA können derzeit praktisch keine Filme und Serien mehr gedreht werden. Auch das Schreiben für künftige Programme liegt weitgehend auf Eis. Streikbedingt dürfen Schauspieler keine Werbung für ihre Filme machen, sie bleiben Festivals fern, Filmstarts werden verschoben. Wenige Produktionen sind durch besondere Interimsvereinbarungen von den Streikauflagen ausgenommen. So können etwa kleinere Independent-Firmen mit Sondergenehmigungen weiterarbeiten. Sie müssen aber die Streikforderungen unterstützen. Auch Schauspieler, die nicht Mitglied von SAG-AFTRA sind, dürfen weiterhin drehen.

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